Mach´s dir bequem

Ich kauf mir kein Eis,
setz mich nicht auf den Markt.
Ich höre Musik,
die ich bei depressiver Stimmung mag.
Sie ist nicht das, was du mir empfiehlst.
Gute Launemusik bei schlechten Gemütern
das ist wie eine Wanderung mit gebrochenen Gliedern.

Du hilfst mir nicht,
wenn du mir rätst
– Sieh in den Spiegel, sieh dein Gesicht.
Siehst du, dein Körper ist schön,
iss was du willst,
auf deinen Hüften wird man´s nicht sehn. –

Doch mein Bauch platzt,
meine Beine sind schwer,
ich wiege eine Tonne,
wo kommt das nur her?

Es sind die Probleme in mir,
die ich leugne,
doch manchmal bin ich ehrlich zu mir
und nehm mich ihr an.
Dann lerne ich draus,
sodass ich beim nächsten Mal
mich besser verstehen kann.

Ich fühl mich nicht schlecht, weil ich so dick bin und schwer.
Ich bin so schwer, weil meine Probleme groß sind
und meine Dichte erhöhen.

Ich kann dir nicht sagen,
welche Gedanken mich plagen,
Gedanken von Tiefe und Dreidimensionalität,
zu komplex für deine naive Mentalität.

Du merkst, dass ich Nichts bin.
Doch du meinst meinen Körper
und leider nicht mehr.
Ich bin ohne Liebe, ohne Fähigkeit und Wert,
es gibt nichts an mir, für das man mich ehrt.

Ich bin Nichts, das ist, was ich bin.
Mein ausgemergelter Körper ist nur ein Symbol für diesen Sinn.

Ich bin die, die nur zu viel denkt,
ich bin die, die zu viele Gefühle verschenkt,
ich bin ganz einfach zu inkonsequent.

Verschon mich mit Ratschlägen,
die du selbst nicht befolgst.
Sie sind ein Trug, ein Scheinbild, das du dir holst.
Du leugnest, was dich wirklich bewegt,
wenn du nicht aus Lust und Laune aufstehst,
sondern dich erst dazu zwingen musst,
durch den Park zu flanieren oder dein Eis zu dinieren.

Ich gehe wie du durch taufrisches Gras,
doch die Tropfen kitzeln nicht an meinem Fuß,
ich verspüre keinen Genuss
und um mich herum lachen alle,
sodass ich aus Pflichtgefühl mitlachen muss.

Von außen betrachtet, tu ich, was du für richtig hältst,
ich zeige dir nicht, dass du mich tatsächlich verprellst.
Ich schweige, nicht weil wir uns unbekannt sind,
sondern weil du nicht verstehen möchtest,
denn für mühevolle Gefühle bist du blind.